Sonntag, 17. September 2017

17. September 2017: Im Mittelpunktdorf

Monika Hohlmeier (rechts) sah sich am Mittelpunkt Mitteleuropas um. Am Sonntag nahm sie bei der Paneuropa-Union Stellung zu europäischen Themen.
Für die Mittelpunkt-Unterhaltung sorgte an dem Vormittag die „Blaskapell’n Flossenbürg“. Die Musikanten um Franz Völkl spielten in Hildweinsreuth auf.
Flossenbürg. Er ist fast schon zum Wohnzimmer der Paneuropa-Union geworden: Die Verantwortlichen des Kreisverbandes Neustadt-Weiden freuten sich über Hundert Gäste am Mittelpunkt Mitteleuropas in Hildweinsreuth. Monika Hohlmeier setzte sich mit europäischen Themen, die die Menschen bewegen, auseinander.

Vorsitzende Birgit Trottmann und Stellvertreter Stephan Oetzinger waren am Sonntagvormittag zunächst skeptisch. Die Furcht vor Dauerregen und Eiseskälte war allerdings unberechtigt. Hohlmeier und die Besucher konnten auf Schirme verzichten und freuten sich sogar über den ein oder anderen Sonnenstrahl. Für zufriedene Gesichter sorgte auch die Europaabgeordnete und ehemalige Staatsministerin selbst. Eine dreiviertel Stunde lang befasste sie sich mit Vergangenheit, vor allem aber mit Gegenwart und Zukunft.

„Den Paneuropäern muss ein Europa auf Augenhöhe mit anderen Blöcken am Herzen liegen“, warb die Rednerin für einen starken Staatenbund: „Dazu gehört es, bei wichtigen Themen gemeinsam aufzutreten. Große Aufgaben erfordern ein enges Miteinander. Es wäge aber falsch, alle Staaten in einen Topf werfen zu wollen. Die Eigenständigkeit muss schon auch gewahrt sein.“ Hohlmeier warnte vor Wünschen nach Perfektionismus. Wer das wolle, der verfolge einen falschen Weg: „Solche Träume können gefährlich werden.“

Keinen Zweifel ließ Hohlmeier an der Forderung, Stadt und Land in Europa nicht unterschiedlich zu werten. Beiden würden wichtige Aufgaben zukommen: „Nur die Zentren in den Blickpunkt zu rücken, ist falsch. Wir brauchen Vielfalt und Bandbreite. Der Mittelpunkt Mitteleuropas hat für ein solches Europa Symbolcharakter.“ Die Paneuropa-Union habe als Veranstaltungsort eine  aussagekräftige Stelle gewählt. Welch hohen Stellenwert das einnimmt, zeigt ein bis 1985 zurückreichender Umstand. Die Gemeinschaft schob damals kräftig an, als es darum ging, die Mittelpunkt-Scheibe, sie zeigt einen Ausschnitt aus der Weltkugel, zu realisieren und zu finanzieren.

Hohlmeier spannte in ihrer Ansprache einen Bogen mit vielen weiteren europäischen Themen. Das reichte vom Flüchtlingsstrom über die vorsichtig zu behandelnde Erweiterung des Staatenbundes bis hin zur Forderung, den Blick in die Zukunft zu richten: „Protest um des Protestes willen, wird uns dabei nicht weiterhelfen. Gefragt sind klare Zielvorgaben, ohne dabei eine vernünftige Kompromissbereitschaft abzuschreiben.“

Und dann formierte sich in der kleinen Ortschaft tatsächlich ein Festzug. Die „Blaskapell’n Flossenbürg“ führte den Marsch durch Hildweinsreuth an, hin zum Anwesen von Maria und Josef Völkl. Ihre Scheune hatten sie zusammen mit den Paneuropa-Organisator Franz Rosner in eine Festhalle verwandelt. Die Musikanten um Franz Völkl spielten fleißig auf, Markus Holzer, Eduard Frauenreuther und Daniel Gonsior kümmerten sich um das leibliche Wohl.

Hohlmeier gefiel es im Mittelpunktdorf, bei den Völkl’s und bei den Paneuropäern. Sie ließ sich die Weißwürste schmecken und stand bei einer Fragerunde Rede und Antwort zu europäischen Themen.

April 2024 - Öffentliche Informations- und Diskussionsveranstaltung im Vorfeld der Europawahlen

  27. April 2024, 19:00 Uhr, Stadthalle Neustadt/WN Öffentliche Informations- und Diskussionsveranstaltung im Vorfeld der Europawahlen zum ...