Sonntag, 25. September 2016

25. September 2016: Picknick am Mittelpunkt

Paneuropa-Union stimmt in Hildweinsreuth nachdenklich – Europa ist mehr als Geld und Wirtschaft
Spätsommer-Impressionen am Mittelpunkt Mitteleuropas: Beifall für seine paneuropäischen Gedanken galten dem Manteler Bürgermeister und stellvertretendem Paneuorpa-Kreisvorsitzenden Stephan Oetzinger (rechts).

Flossenbürg. Die Europäische Union nicht auf wirtschaftliche und finanzielle Aspekte beschränken, darum ging es dem Kreisverband Neustadt-Weiden der Paneuropa-Union. Die Gemeinschaft hatte am Sonntag zum Mittelpunkt-Picknick geladen, mit europäischen Gedanken und geselligen Stunden.

Mit den Mittelpunkt Mitteleuropas beim Ortsteil Hildweinsreuth hatte die Gemeinschaft eine symbolträchtige Stelle für den Frühschoppen unter freiem Himmel gewählt. Die Paneuropäer schoben tatkräftig an, als es 1985 darum ging, den markanten Punkt in Form einer Granitscheibe zu verewigen und mit zu finanzieren, damals mit der Kunstwährung ECU. Birgit Trottmann erläuterte den Gästen, unter ihnen Bürgermeister Thomas Meiler und seine Amtskollegen Johann Maurer und Josef Beimler, die Beweggründe für die Zusammenkunft: „Die Paneuropa-Union bleibt nicht stumm wenn es um den Staatenbund geht.“

Stephan Oetzinger, Bürgermeister in Mantel und gemeinsam mit Trottmann stellvertretender Vorsitzender, fasste seine Gedanken in passende Worte: „Bei der Mittelpunkt-Einweihungsfeier konnte es sich niemand vorstellen, dass vier Jahre später der wenige Kilometer entfernte Eiserne Vorhang verschwindet. Damals war hier die Welt zu Ende.“ Der Wandel sei nicht von einem Staat alleine ausgegangen, sondern vom Willen und Handeln vieler Beteiligter.

Oetzinger forderte auf, die damalige Entwicklung ins Gedächtnis zu holen: „Wirtschaft und Finanzen sind wichtige aber nicht einzige Themen. Wer Frieden und Sicherheit außen vor lässt, spielt den Populisten in die Karten. Das war bei der Entscheidung der Briten zum Ausstieg so und auch die AfD argumentiert in eine solche Richtung.“ Es sei richtig, dem Bürokratismus entgegenzutreten. Das funktioniere allerdings nicht mit dem Beschneiden der Abgeordnetenbefugnisse: „Die Stellung der Europaparlamentarier muss gestärkt werden.“

Fairness brauche es beim Umgang miteinander: „Und da können wir uns auch selbst an die Nase fassen.“ Als Beispiel nannte Oetzinger das Thema Flüchtlinge. Es dürfe nicht immer nur um Zahlen und die Sicherung der Außengrenzen gehen: „Wenn Menschen ihre Heimat verlassen, liegt das, zum Teil, an einer falschen Entwicklungspolitik. Wer Zuhause eine Perspektive hat, der will nicht weg.“ Hoffnung für die Zukunft Europas machte Bürgermeister Meiler: „Junge Menschen zeigen Interesse und das ist gut. Der Mittelpunkt in Hildweinsreuth ist eine Stelle, an der wir die Vielfalt der Aspekte noch intensiver deutlich machen könnten und sollten.“

Einen guten Ansatz dazu, europäische Themen öffentlich zu machen, brachte der Sonntag. Nach dem offiziellen Teil des Vormittags nutzten die Gäste die Gelegenheit zu Gesprächs- und Diskussionsrunden. Musikalisches steuerte die „Blaskapell’n Flossenbürg“ bei. Unter der Leitung von Franz Völkl ließ sie unter Anderem die Europahymne hören. Um das leibliche Wohl kümmerten sich in der Herbstsonne Franz Rosner und Daniel Gonsior.

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