Donnerstag, 12. September 2024
Paneuropa-Union Neustadt/WN – Weiden erinnert an Paneuropa Picknick
Vor 35 Jahren fand das erste paneuropäische Picknick an der Österreichisch-Ungarischen Grenze bei Sopron statt. Dabei wurde das erste Loch in den eisernen Vorhang gerissen, was schließlich zum Fall der Berliner Mauer und zur Deutschen Wiedervereinigung beitrug. Alljährlich gedenkt die Paneuropa-Union diesem Ereignis am Mittelpunkt-Mitteleuropas in Hildweinsreuth bei Flossenbürg mit einer kurzen Kundgebung. Als Sprecher konnte dieses Jahr der Landesvorsitzende der Paneuropa-Union Bayern, Dr. Dirk Hermann Voß, gewonnen werden.
Kreisvorsitzende Birgit Trottmann begrüßte die Gäste bei herrlichem Sommerwetter, darunter Bürgermeister Thomas Meiler aus Flossenbürg und MdL Dr. Stephan Oetzinger. In einem kurzen Grußwort sprach Thomas Meiler über die Wichtigkeit des Europäischen Einigungsprozesses gerade hier, wo früher der eiserne Vorhang verlief. Er freute sich darüber, dass die Paneuropa Union hier regelmäßig das Paneuropäische Picknick ausrichtet und man dieses gerne unterstützt. Der Mittelpunkt Europas ist das ganze Jahr über auch Anziehungspunkt für Besucher und Reisegruppen.
Danach ergriff Dr. Dirk Hermann Voß, Landesvorsitzender der Paneuropa Bayern und Vizepräsident der Paneuropa-Union Deutschland sowie internationaler Vizepräsident der Paneuropa Union das Wort. Er war vor 35 Jahren an der Organisation des ersten Paneuropäischen Picknicks in Sopron, Ungarn, beteiligt und erzählte von den mutigen Entscheidungen der damals Verantwortlichen. So wusste man nicht, wie die damaligen kommunistischen Machthaber reagieren würden und ob alles friedlich enden würde. Er sprach sich vehement für offene Grenzen in Europa aus und forderte einen verbesserten Schutz der Außengrenzen. Ein wirksames Instrument für die innere Sicherheit seien nicht Grenzkontrollen, die ja bekannt und leicht zu umgehen seien, sondern z.B. Schleierfahndung im Hinterland. Weiter bedauerte er, dass der sehr große Erfolg der demokratischen Parteien bei der letzten Europawahl in der Öffentlichkeit nicht ins rechte Licht gestellt wird, sondern man lieber über Rechts- und Linkspopulisten Sensationsberichterstattung betreibt. Völkischem Nationalismus erteilte er in seiner Rede eine Absage und forderte stattdessen in Zeiten des Ukraine-Kriegs mit der Russischen imperialen Aggression eine Europäische Verteidigungsinitiative als notwendige Antwort. Europa leistet gerade bei der Unterstützung für die Ukraine schon sehr viel und hier geht es um nichts anderes als unsere Freiheit, die es zu verteidigen gilt. Als sehr gefährlich stufte er das Desinteresse an Politik und politischem Engagement ein, welches auch als Ursache für den Zulauf zu radikalen Gruppierungen gilt. Europa bietet schon jetzt sehr viele Vorteile wie z.B. eine gemeinsame Währung, offene Grenzen, einen freien Wirtschaftsmarkt, von dem wir alle profitieren. Anstelle von weniger Europa benötigen wir daher noch mehr Europa. Er richtet sich damit auch gegen die politischen Kräfte, die Europa für überflüssig halten. Man solle diesen Personen genau zuhören und sie beim Wort nehmen. Sie fordern nichts anderes als letztlich die Abschaffung von Demokratie und Rechtsstaat. Eine Zusammenarbeit der demokratischen Parteien mit diesen Gruppierungen ist daher nicht möglich. Der Gedanke der Freiheit wird sich am Ende aber durchsetzen und er untermauerte dies auch an einigen Beispielen. Er dankte dem Kreisverband mit Birgit Trottmann an der Spitze für sein Engagement und forderte auf, die Ideen von Paneuropa Gründer Richard Coudenhove-Kalergie nach außen zu tragen.
Das Schlusswort sprach zweiter Vorsitzender MdL Dr. Stephan Oetzinger. Er betonte, wie sehr gerade unsere Region von offenen Grenzen und Europa profitiert. Das habe man gerade während der Corona – Krise erkennen müssen, als Mitarbeiter vieler Firmen oder auch Landwirte die Folgen geschlossener Grenzen erfahren mussten.
Am Ende der Veranstaltung, die von der Stadtkapelle aus Neustadt/WN unter der Leitung von Karl Wildenauer umrahmt wurde, sang man noch gemeinsam die Europahymne. Bei Weißwurst und Brezen klang die Veranstaltung aus.
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