Die Informations- und Diskussionsveranstaltung der Paneuropa Union Neustadt-Weiden mit Politikwissenschaftler Dr. Florian Hartleb stieß auf großes Interesse. Walter Rustler begrüßte die zahlreichen Teilnehmer, darunter örtliche Vertreter verschiedener Parteien, Referenten und der Stadt Weiden. Für den gesundheitlich verhinderten Landrat Andreas Meier überbrachte Kreisrat Armin Aichinger die Grüße des Landkreises Neustadt an der Waldnaab. Die Paneuropa-Union Neustadt/WN-Weiden stellte sich die Frage, was vor Ort konkret getan werden könnte, um auf die Wichtigkeit der bevorstehenden Europawahl hinzuweisen. Daraus entstand die Idee, einen Vortrag mit Diskussion zum Thema "Die Rolle der neuen Medien bei Desinformation und Manipulation der öffentlichen Meinung im Bezug zu Populismus und Extremismus " zu organisieren. Mit Prof. Dr. Florian Hartleb konnte zudem ein ausgesprochener Experte zu diesem Thema gewonnen werden.
Der Referent erzählte in seinem kurzweiligen Vortrag immer wieder von Anekdoten aus seinen Erfahrungen als Dozent und Extremismusforscher und brachte dem Publikum so das komplexe Thema näher. Die Flut von Informationen auf Social-Media-Plattformen und die Anonymität erschweren die Identifizierung von kriminellen Personen und schaffen einen Nährboden für Falschinformationen und Einflussnahme. Besonders durch die Corona-Pandemie und kriegerische Auseinandersetzungen habe dieser Trend an Dynamik gewonnen. Gaming und Imageboards verwischen die Grenzen zwischen Spaß und Ernst, was zu Radikalisierung und Nachahmern führen kann.
Die Situation sei äußerst unübersichtlich und schwer zu kontrollieren. Kontrollorgane seien personell unzureichend ausgestattet und mit der Dynamik überfordert. Falschnachrichten können durch die Prüfung mehrerer seriöser Quellen enttarnt werden, doch oft ist diese Information kostenpflichtig. Bei Kindern und Jugendlichen sollte man genauer hinsehen, auf welchen Gaming-Plattformen sie unterwegs sind, und die Medienkompetenz stärken.
Ein Vorbild könnte Estland sein, wo Schüler als "IT-Lotsen" dienen und gefährliche Szenen transparent werden. Die Europawahl erhält in Deutschland zu wenig Aufmerksamkeit, was gezielte Einflussnahme und europafeindliche Machenschaften begünstigt. Nicht zur Wahl zu gehen bedeutet, in Kauf zu nehmen, anderen die Entscheidungen in wichtigen europäischen Themen zu überlassen.
Kreisvorsitzenden Birgit Trottmann bedankte sich zum Ende der Veranstaltung bei den Besuchern, Organisatoren und dem Referenten. Die Veranstaltung endete mit dem gemeinsamen Singen der Europahymne, begleitet von Alexandra Wildenauer.
https://www.otv.de/paneuropa-union-diskutiert-ueber-desinformation-und-extremismus-665620/